Kirchen der evangelischen Kirchgemeinde Daberkow

 

Kirche Alt Tellin

           

Geschichtliches

 

Der Ort Alt Tellin wurde 1493 erstmalig urkundlich erwähnt, ebenso der Einsatzes eines Pfarrers für die Pfarrei in Tellyn.

Die Erbauungszeit dieser Kirche wird in das ausgehende 15.Jahrhundert datiert.

Seit der Einführung der Reformation in Pommern 1535 gehört  Alt Tellin zur Kirchengemeinde Daberkow, vorher wird sie als eigene Pfarrkirche geführt.  

1829 wurde Neu Tellin gegründet, mit dem Grund der Zwangsumsiedlung von 8 Bauern durch Carl Wilhelm von Gentzkow. 


Bauliche Informationen

 

Die Kirche ist ein heute verputzter barocker Feldsteinbau mit halbkreisförmigem Ostschluss.

Seit der Erbauung sind nur wenige Änderungen vorgenommen worden. 

Das Südportal ist mit Segmentbögen geschmückt.                    Neben dem Portal befindet sich eine kleine vergitterte Nische.

Im 19.Jahrhundert wurden zusätzliche Fenster in die Kirche integriert. 

Ein rundbogiges verändertes Westportal befindet sich in einer Wandvorlage.

Über dem Westgiebel erhebt sich ein später erbauter barocker Fachwerkturm.

Der aus dem Dach heraus steigende Turm schließt in 25 m Höhe mit einer durchbrochenen Laterne und verhältnismäßig kurzem Spitzhelm ab. Harmonisch wurden beide Bauweisen zueinander gefügt, Feldsteinmauerwerk für das Langschiff und Fachwerk für den Turm. Mitte der 1960iger Jahre wurde das Kirchendach umgedeckt und 1975 eine elektrische Fußheizung für einen Teil der Sitzplätze in Betrieb genommen. Ende November 2009 wurde die Friedhofsmauer saniert. 2010 deckte man das Dach neu und es fand eine Schwammsanierung im Turmbereich statt. Der auf dem Kirchhof befindliche Friedhof wird von einer Feldsteinmauer umgeben.


Ausstattung und Innenraum

 

Das Kircheninnere schmückt ein schlichter barocker Kanzelaltar. Dieser, das Patronats- und Gemeindegestühl sowie das Lesepult stammen aus dem 18.Jahrhundert.

Der Kanzelkorb steht auf einem Volutenfuß zwischen korinthischen Säulen. Die Wangen sind verziert mit Akanthusschnitzerei und das verkröpfte Gesims mit Putti.

Vermutlich wurde gleichzeitig die Westempore hufeisenartig erweitert, an der Nord- und Südseite auf Rundstützen. Die Innenräume sind flachgedeckt. In der Ostwand befindet sich eine Sakramentsnische mit Holztür. Die Winterkirche wurde unter der Westempore eingerichtet. 

Unter dem Kirchenraum befindet sich eine Grabgruft.


Grabgewölbe

 

In vielen Kirchen wurden früher Bestattungen vorgenommen. Für den Patron oder andere hochgestellte Persönlichkeiten wurde eine ausgemauerte Gruft geschaffen. Viele dieser Grüfte sind heute nicht mehr betretbar, weil sie entweder im schlechten baulichen Zustand sind, verschlossene Eingänge haben oder im Laufe der Zeit unauffindbar geworden sind. Die Alt Telliner Gruft ist gut zugänglich, im Mittelgang der Kirche von einem Läufer verdeckt, befindet sich eine Falltür. Von dieser aus führen Stufen in die Gruft des ehemaligen Patrons Generalmajor Christian Bogislav von Linden. Er stammte vom Adelsgeschlecht derer von Heyden-Linden ab (Herrschaft von Broock, Buchholz, Tellin, Hohen- und Siedenbüssow).

Ebenso liegen hier die sterblichen Überreste seiner beiden Ehefrauen bestattet.

 

Generalmajor Christian Bogislav von Linden

                        *1707 bis +1779                               Henriette Sophie von Rohr, seine 1.Ehefrau

                        +25.07.1768

Anna Katharina Tugendreich von Heyden, seine 2.Ehefrau

                        +1808

 

In der Gruft stehen noch zwei erhaltene von ehemals drei Särgen, zum Teil mit Bronzebeschlägen und einer davon blau mit goldbemalten Verzierungen.   


Orgel

 

Die Orgel wurde um 1860 von A.Fischer aus Demmin im neugotischen Prospekt mit Pilastergliederung gefertigt und 2002 umfassend restauriert.                                                         


Glocke

 

Die bronzene Glocke ist ein altes Inventar mit gotischer Minuskelinschrift aus der 2.Hälfte des 14.Jahrhunderts.

Als Herstellungsjahr wird das Jahr 1375 benannt.    


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