Kirchen der evangelischen Kirchgemeinde Daberkow


Kirche Daberkow

 

Geschichtliches

 

Am 30.04.1277 wurde der Ort Daberkow erstmalig urkundlich in einer Pergamenturkunde des Pommernherzogs Barnim I. erwähnt und 1308 gab es die erste schriftliche Nachricht aus der hervorgeht, dass die Kirche dem Archidiakonat des Klosters Stolpe untersteht. In der Zeit davor, bis einschließlich 1279 unterstand Daberkow, sofern es schon eine Kirche gab, dem Nonnenkloster in Verchen. Die Erbauungszeit dieser Kirche wird in die Zeit von 1279 bis einschließlich 1304 datiert. 1755 wurde die Kirche renoviert und 1582 gab es eine Kirchenvisitation. Von 1694 -1699 erfolgte der Neubau des Pfarrhauses und in den Jahren 1695-1699 wurde der Kirchengarten angelegt. Im 30jährigen Krieg wurde die Kirche 1637 geplündert und kurzzeitig zum Pferdestall gemacht. Der Pfarrer J.Beringe hat danach die vollständige Kirchenrenovierung aus eigenen Mitteln bezahlt, verstarb 1694 völlig verarmt und wurde auf Kirchenkosten bestattet.   

Im Jahr 1721 gab es wieder eine Kirchenvisitation. In dieser werden ursprüngliche Kapellen in den Orten Wietzow, Below und Siedenbüssow benannt, wovon aber nur noch die in Wietzow existent ist. Sie befindet sich aber schon in einem schlechten Zustand. Die Kapelle in Below wurde bereits 1710 als baufällig bezeichnet um kurze Zeit darauf aus dem Dorfbild zu weichen. 1742 und 1756 wurden die Kelche für das Abendmahl gestiftet. Am 01.06.1816 brannte es durch Blitzschlag auf dem Gutshof, der Kirchturm brannte aus, Orgel, Turmuhr, Teile der Inneneinrichtung und die drei mittelalterlichen Glocken fielen den Flammen zum Opfer. Der Turm wurde daraufhin in seiner heutigen Form erbaut, was jedoch bis zum Jahre 1820 dauerte. Der Gottesdienst fand für die Zeit der Bauphase in der Schule statt.1887 wurde die Kirche vollständig renoviert und teilweise wurden Fliesen eingearbeitet. In den 50er Jahren des 19.Jahrhunderts wurde das Dach neu gedeckt. Gegenwärtig, Anfang 2012, finden erneut Sanierungsarbeiten an den Außenpfeilern der Kirche dank vieler Spenden statt.  


Außenbau

 

Diese Kirche ist ein Backsteinbau aus dem 14.Jahrhundert mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor. Dieser ist ebenso wie der Turm vom Langhaus abgesetzt. 
Im Westen erhebt sich ein mächtiger, massiger Turmunterbau aus Mauermischwerk. Der kleine, gedrungene Turmaufsatz und der Giebel sind mit Zeltdach in Fachwerk ergänzt. Insgesamt ist der Turm ca. 24 m hoch. Ursprünglich wurde er zu Wehrzwecken genutzt, was anhand der Scharten zu belegen ist. Das westliche spitzbogige Stufenportal mit vier eingestellten Halbrundstäben, darüber mit einer Rundbogenblende versehen führt zu ihm hinauf. Der südliche Anbau der Kirche ist aus Backstein, der restliche Ziegelbau ist mit Fachwerk vermischt. Das Langhaus hat an den Seiten je drei, an den Ecken vier Strebepfeiler. Chor und Schiff sind mit gestuften Strebepfeilern und Spitzbogenfenstern versehen. Im Chorscheitel befindet sich eine gedrückt spitzbogige Nische, sie ist wohl ein zugesetzter Teil eines ursprünglichen Fensters. Darunter sieht man eine Rechtecknische. Veränderungen gab es auch an der Chornordwand: ein vorhandenes segmentbogiges Nordportal, welches vorher spitzbogig war und nun mehrfach gestuft ist. Ebenso ein spitzbogiges Südportal, es wurde vermauert.   


Innenraum und Ausstattung

 

Die Kirche hat nun eine Flachdecke, es sind aber noch Ansätze der ursprünglichen Gewölbe sichtbar. Ebenso kann man im Schiff noch Spuren mittelalterlicher Wandmalerei erkennen. An der Nordseite sieht man Weihekreuze. Das Turmportal ist mit reichem Gewändeprofil ausgestattet u.a. monumentale Spitzbogennischen mit Rundstäben an den Kanten und Gewölbeansätze. Der Innenraum ist mit einer einheitlich klassizistischen, barocken Holzausstattung, Kanzelaltar und umlaufender Empore im Schiff, erbaut um 1820, eingerichtet. Der Kanzelaltar ist von architektonischem Aufbau. Seine seitlich kannelierten Säulen sind mit ionischen Kapitellen und am polygonalen Kanzelkorb mit Festons versehen. Die anschließenden Verschläge sind übergiebelt. Die Einfassung der Patronatsloge ist portikusartig mit einem flachem Dreiecksgiebel und kannelierten Pilastern mit ionischen Kapitellen versehen. Nach dem Brand von 1816 wurde die ehemalige Patronatsloge wiederhergestellt. In den 50er Jahren des 19.Jahrhunderts fand eine Renovierung des Innenraumes statt.


Glocken

 

Laut Visitationsprotokollen besaß die Kirche um 1582 drei Glocken. 1816 wurden auch sie bei dem verheerenden Brand vernichtet. Nun ertönt eine Glocke von 1820, welche in Stettin gegossen wurde und mit ihrer Inschrift Bezug auf das Brandereignis nimmt.


Orgel

 

1825 bekam die Kirche eine neue Orgel von A. Fischer aus Demmin für 480 Taler. Der Prospekt wird durch Pilaster gegliedert. Sie ist mit Dreipässen und Spitzbögen verziert. Es sind noch Reste einer blau-goldenen Farbfassung zu sehen.


Kirchhof

 

Eine Feldsteinmauer umgibt die Kirche mit ihrem Kirchhof. Das Kirchhofportal stammt aus dem 17.Jahrhundert. Es ist in rechteckige Nischen gegliedert und mit flachen Dreiecksgiebeln und Fialaufsätze verziert. Die Pforte ist segmentbogig, die Durchfahrt rundbogig gestaltet.

1755 war die Friedhofsmauer schon ziemlich verfallen, aber erst 1574 wurde eine neue errichtet.


 

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In diesem Jahr fand die Sanierung der Außenpfeiler an der Daberkower Kirche statt. Ein großer Dank an alle Helfer, Spender und Firmen, die diese Arbeiten möglich machten.

Ausführlich benannt sind alle Beteiligten im Gemeindebrief, in der Ausgabe August - Oktober 2012.